August 2012 Gleich mit Pauken und Trompeten ging der Monat los. Wir hatten am 1. August lieben Besuch von Reni, Babsi, Mario, Markus und Karin, die anlässlich ihres Auftritts bei der Competition von North Berwick mit den Vienna Pipes in Schottland waren für eine Woche. Wir servierten Balmoral Chicken als Hauptgang und Eton Mess als Nachtisch. Der Abend klang aus bei einigen Gläschen Whisky und laaangen Pläuschchen. Fast hätten wir die Zeit übersehen und das wir ja am nächsten Tag wieder arbeiten mussten. Das so ein schöner Abend auch immer so schnell vorbei sein muss. Aber wenigstens sehen wir uns ja am Samstag wieder bei der Competition. Bevor es so weit ist bekommen wir noch Besuch von Piper, der bei den Heavy Weight Event in North Berwick mitmachen wird. Also von Baumstann werfen über Stein hoch und weit als auch Hammer werfen. Sind schon gespannt wie er sich schlagen wird. Freitag abends hießen wir ihn willkommen. Noch ein bisschen plaudern und dann gings schon nicht zu spät ins Bett, dass wir alle für den nächsten Tag fit sind. North Berwick war nur die erste von 4 Competitions diesen Monat. Wetter  herrschte wie im November: neblig, diesig, feucht. Der Nebel hielt sich weit in den Nachmittag hinein. Mal ganz was anderes. Die Band so aus dem Nichts aufmarschieren zu sehen, sehr mystisch. Bald danach kamen schon die Vienna Pipes dran. Toll, dass Michaels alte Band auch wieder hier teilnimmt. Beide Bands spielten sowohl bei den Märschen in Grade 4 als auch beim MSR in Grade 4. Nochmal ein kurzes Wiedersehen mit unserem Mittwoch Besuch und dann auch schon Piper zusehen und Fotos für ihn schießen sowie Videos seiner Bewerbe für ihn machen damit er was zur Erinnerung hat an die Teilnahme in Schottland als waschechter Wiener. Waren schon ein bisserl stolz. Er hielt gut mit und besonders beim Baumstamm werfen stellte er sich besser an als so mancher Schotte. Piper blieb noch bis Montag und so konnten wir noch einen schönen Sonntag verbringen. Das Wetter war zwar alles andere als schön und so kam Plan B zum Zug. Wir besuchten die Whiskey Destillerie von Glenturret, die einen großen Anteil an der Mischung des Famous Grouse Whiskys liefert. Sehr interessant. Auch die neuen Sorten, die kreiert worden sind wie Black Grouse, Snow Grouse oder Naked Grouse. Wollten auch ein neu gegründetes Mittelalterdorf besuchen, dass noch nicht ganz fertig ist und große Unterstützung von dem Schauspieler Russel Crowe bekommt. DunCarron Medieval Village ist sicher einen Besuch wert bei schönerem Wetter denn es goss in Strömen und nix zum unterstellen und keine Schirme oder richtige Jacken mit. Abends gingen wir dann ins Kino und schauten BRAVE oder wie es auf Deutsch heißt: MERIDA. Über die Geschichte einer schottischen Prinzessin, animiert von Pixar. Soll dem schottischem Tourismus, auch viel von heimischen Agenturen hineininvestiert worden, einen riesigen Boost bringen. War wirklich gut und mit so schönen schottischen Stimmen unterlegt. Sollte man sich unbedingt im Original ansehen. Der König wird von einem der bekanntesten schottischen Comedians/Kabarettisten gesprochen Billy Connolly, der auch hin und wieder als Schauspiel arbeitet wie in Gullivers Reisen. Die Königin spricht die große Emma Thompson. Voll Cooler Film. Wir hatten dann nach Pipers Besuch noch einen gemeinsamen freien Tag den wir bei strahlendem Sonnenschein durch Edinburgh spazierend verbrachten. Mussten noch unbedingt die Olympischen Ringe fotografieren und auch schaun wie weit die Gleislegung für die Straßenbahn zur Princes Street ist. In 1 Jahr soll ja Eröffnung sein. Ein bisschen sitzen in Princes Street Gardens und die Sonne genießen. So ein Tag des Nichtstuns muss auch mal sein. Als wir nach Hause kamen erwartete uns tolle Post. Endlich war sie da. DIE CD. Die CD wo wir mitgearbeitet haben welche Lieder drauf sein sollen. Da war eine Facebook Campagne für Elvis Fans um eine CD mit den Liedern zusammenzustellen, die Fans am meisten mögen. Für eine gewisse Zeit konnte man abstimmen was die Favorits wären. Und dann wird man auch erwähnt im Inlet. Und tatsächlich entdeckten wir unsere Namen dann. Voll Cool. Übrigens das pack ich grad gar nicht: Im Fernsehen spielts den Donauwalzer in der Werbung - uur schön und ihr glaubt nicht zu welchem Produkt: McDonald's. Die präsentieren in Großaufnahmen und Zeitlupe die Zutaten für einen BigMac. Da läuft einem so richtig das Wasser im Mund zusammen Mitte des Monats hatte ich die Gelegenheit eines Interviews bekommen um mich für den London Speziallist Job zu bewerben innerhalb der Apex Hotelgruppe, der exklusive für die 3 London Hotels zuständig ist. Bedeutet keinen Schichtdienst mehr also keine Wochenenden und nur mehr Bürozeiten. War ein hartes anstrengendes Gespräch. Zittern bis zum folgenden Montag als wir alle, die sich beworben hatten wieder im Dienst waren. Dann wurde ich schon gerufen ins Besprechungszimmer. Machten es ziemlich spannend und dann: Sie haben sehr überzeugt beim Interview und wir möchten Ihnen den Job gerne anbieten. Akzeptieren Sie? - Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa natürlich. Ab Oktober geht's los mit zuerst einer Woche in London arbeiten, also vor ort die Leute besser kennen zu lernen. Bin uur happy. Dann war auch schon Zeit für die nächste Competition. Die wichtigste der Saison: Die World Pipe Band Championships in Glasgow. Das Wetter hielt diesmal, war sogar recht schön und wir trafen Andrew und Julia wieder mit den Kindern, die auf einen Sprung vorbei schauten. Schön Rhona wieder zu sehen. Nicht ganz 3 Monate ist sie schon alt. Machten ein nettes Picknick mitten unter Bands die übten und 1000en Zuschauern, die um uns herum marschierten. Toll. Leider mit den Auftritten beider Bands liefs nicht so gut. Sie qualifizierten sich beide nicht fürs Finale und so fuhren wir schon früher heim. Wir warteten nicht auf die Massband and die Preisverleihung, da es leider nix diesmal zu gewinnen gab. Naja, war nicht so unsere Saison. Bevor unsere weiteren 2 Besuche kamen, war es endlich mal wieder Zeit für den Fensterputzer zu kommen. Da wir ja unsere Fenster nicht von außen reinigen können, engagiere ich von Zeit zu Zeit den Fensterputzer, der dann mit einem sehr langen Stab die Fenster von unten vom Boden reiniget. Da wird Wasser in diesen ausfahrbaren Stab mit Bürste gepumpt und dann die Fenster gereinigt. Nun ich versuchte meinen zu erreichen, der normalerweise immer kommt, aber die Telefonnummer funktionierte nimmer. Also einen neuen suchen, der auf die schnelle kommt am nächsten Tag. Eine Firma hörte sich gut an: Wir reinigen alles, und tatsächlich auch "Zweite Stock Fenster" kein Problem und auch zeitig in der Früh kommen passte. Dann traute ich meinen Augen nicht wie die die Fenster putzen. Die wollten doch tatsächlich in die Wohnung herein kommen und die Fenster außen von herinnen reinigen???? Gott-sei-Dank sieht es eigentlich immer recht präsentabel aus, da wir oft Besucher haben, also herein mit ihnen und ich war gespannt was sie jetzt machen. Sie waren zu zweit und einer kletterte auf das schmale Sims hinaus um dann die Fenster von außen zu reinigen. Wahnsinn. Und das im zweiten Stock wobei durch die hohen Räume es eher 3. Stock-Höhe ist. Ich musste aufpassen, dass mir nicht der Mund offen blieb. Natürlich konnten sie so die Fenster sehr gründlich reinigen, gründlicher als es mit dem Stab vom Boden aus möglich ist. Wahnsinn. Voll cool. Zur Abwechslung kommt die nächste Competition. Diesmal endlich nicht mit dem Bus anreisen sondern mal zu Hause in Edinburgh. Michael spielte diesmal Trommeltransport Und so hatten wir in unserem Auto 2 Basedrums, 4 Tenordums und noch 3 Trommelgestelle. Zusätzlich saßen wir beide natürlich auch noch im Auto mit Kühlbox und Rucksack. Es fand am gleichen Gelände statt wo wir erst vor einiger Zeit die Royal Highland Show besucht hatten. Anfangs war es wunderschön und warm, leider schlug das Wetter dann nachmittags komplett um und es schüttete ununterbrochen. Mit meinen Ballerinas, die ich einmal statt den üblichen Turnschuhen anhatte, watete ich durch das nasse Gelände. Gleich nach der Preisverleihung bei der wir leider leer ausgingen, hieß es Abfahrt und alle Trommeln wieder zur Kirche bringen und trocken zu legen. Ist ja nicht gut wenn die Instrumente so durchweicht werden und dann in den nassen Hüllen dampfen. Bevor unser nächster Besuch kam, hatten wir noch eine Show beim Edinburgh Fringe Festival gebucht, das ja jedes Jahr im August stattfindet. 100erte Shows werden dargeboten von Künstlern aus aller Welt. Wir hatten die einmalige Gelegenheit endlich wieder mal Michael Mittermeier zu sehen mit seinem Programm "A German on Safari". Wir hatten 2 seiner Shows in Wien gesehen und waren nun gespannt wie das hier abläuft. In Englisch oder Deutsch, würden überhaupt Leute kommen, waren wir die einzigen, kennt ihn doch hier keiner... Christoph, ein deutscher Arbeitskollege von Michael, begleitete uns und wir warteten gemeinsam auf das was kommt. Zuerst mal den Veranstaltungsort finden was gar nicht so einfach war. Schließendlich entdeckten wir den "Bunker" - ein Container in einem Innenhof aufgestellt, der Baby Grand hieß. Wir waren die ersten in der Schlange und kurz vor Beginn um 21.30 waren doch schon ziemlich viele Leute hinter uns angestellt. Das wird doch nicht voll werden… Und dann gings auch schon hinein in den Container. Es waren 3 Sesselreihen  in einem breiten U aufgestellt und auf der freien Seite trat dann ER auf. Mei ist der klein und ein Zniachterl. Das fällt einem gar nicht so auf wenn er oben auf einer Bühne steht. Zaundürr ist er aber ein Wahnsinn, ganz so wie man kennt, halt nur auf Englisch. 1 Stunde kompaktes sehr gutes Mittermeier Programm. Vor der nächsten Competition, der letzten für diese Saison in Cowal, kehrten noch unsere neuen Bekannten aus Deutschland zu einem Besuch zurück. Anja & Michael wollten gerne mal bei einer Competition dabei sein und auch ein Military Tattoo besuchen. Sie sind so begeistert von Pipe Band Music, dass Sie sich sogar entschlossen haben als Sponsor für die Band zu fungieren. Also gleich mal zur Band Probe am Donnerstag gegangen und den letzten Vorbereitungen zu lauschen. Dann war auch schon der Freitag da auf den wir uns schon fast 1 Jahr freuten. Es geht wieder zum Royal Military Tattoo. Diesmal mit unseren Freunden Andrew, Julia, Clare und eigentlich sollte ihr Verlobter Shane auch da sein, aber leider musste er arbeiten und so kam Leonie von der Band mit. Anja & Michael saßen im übernächsten Sektor. Das Tattoo war wie immer genial. Einfach der Überhammer. Lag sicher auch daran, dass diesmal das Top Secret Drum Corps aus der Schweiz wieder da ist. Alle 3 Jahre haben wir das Vergnügen sie zu sehen. Schöne entspannende 1,5 Stunden in netter Begleitung. Danach gings noch alle gemeinsam ins Pub um den Abend nett ausklingen zu lassen. Es war so gemütlich, dass wir ganz die Zeit vergaßen und den letzten Bus verpassten. Der Nachtbus ist ziemlich teuer und so beschlossen wir, dass es billiger ist sich ein Taxi zu teilen, doch wo eins finden… Wir waren schon fast halb zu Hause mit einem netten Nachtspaziergang als wir doch noch eines fanden. Jetzt aber schnell ins Bett um morgen bei dem letzten Wettbewerb des Jahres  fit zu sein. Im Bus ging es Richtung Westen. Nach Glasgow nahmen wir die Fähre in Greenock nach Dunoon um dann die letzten Meilen nach Cowal wieder zu Land zurückzulegen. Wettermäßig war es wie schon gewöhnt zuerst perfekt und heiß. Und ich hatte keine Sonnencreme mitgenommen weil die Vorhersage ganz und gar nicht Sonne sagte. War leider auch zu schön um wahr zu sein. 120 Bands spielten noch mal auf und um die ersten 7 Plätze honoriert zu bekommen sowohl mit Pokalen als auch monetär entschädigt zu werden. Jeder gab noch mal sein aller bestes und diesmal klappte es auch wieder. Begleitet durch heftigen Regen warteten alle geduldig auf die Verkündung der Platzierungen. Es schüttete wie selten. Aber das Warten wurde belohnt. Ein 6. Platz zum Abschluss für Michaels Band. Juhu. Da wurde dann ziemlich feucht fröhlich gefeiert im Bus und Michaels Nussschnaps wurde komplett geleert. Ein nettes Chippy als Abendessen (Fish & Chips) gehört dazu. War ein schöner und auch anstrengender langer Tag aber auch Michael & Anja hats gefallen. Sonntag wurde dann entspannt. Michael machte den Film des Auftritts fertig für Youtube und ich sortierte die vielen Fotos. Unsere Gäste gingen noch ein letztes Mal shoppen. Nachmittags machten wir uns dann wieder auf in die Kirche zu den Instrumenten um sie wieder mal trocken zu legen und das Zelt auszupacken und trocknen zu lassen. Ein netter letzter Abend klang aus bei Fondue und warmen Appelpie mit Vanilleeis und Schlagobers. Montags reisten sie wieder ab und abends erwarteten wir unsere nächsten Gäste. Piper kam diesmal mit seiner Freundin Birgit. Waren schon riesig gespannt sie endlich persönlich kennen zu lernen. Schnell noch das Bett neu bezogen und alles hergerichtet für ein nettes Abendessen. Michael musste dann zur Band Probe gehen, unsere Gäste waren doch zu erschöpft um mitzugehen und so blieben sie bei mir zum plauschen. Michael hatte diese Woche in der Firma Besuch von deutschen Kollegen und versprach an einem Tag etwas mitzubringen zum Frühstück. Also beschlossen wir Apfelstrudel für 40 Leute zu machen. 6 Strudel sollten es werden. Birgit half gleich mit beim Apfelschälen und so ging es doppelt so schnell. Piper nützte die Zeit auch um ein bisschen Computer zu spielen. Ein Abend wie er gar nicht enden sollte. So kann man es aushalten. Die Wellenlänge passte. Leider waren sie nur für 1 Nacht hier, da sie dann weiter zogen um Schottlands Highlands zu erkunden. Es ist Birgits erster Besuch in Schottland. Wir gaben ihnen einen unserer Wohnungsschlüssel, sodass sie am Ende der Rundreise vor der Heimreise noch eine Nacht in unserer Wohnung verbringen können. Wir sind zu diesem Zeitpunkt da ja bereits in der Schweiz. Dazu dann näheres im September. Famous Grouse Bar Stockbridge PipeBand im Einsatz Royal Military Tattoo in Edinburgh 2012 Piper in North Berwick im Einsatz Michael im Einsatz