Jänner 2013
Und wieder ein ereignisreiches Jahr hat sich dem Ende geneigt und ein ereignisreiches Jahr wartet schon auf uns. Halb runde (Freund von Michaels
älterer Schwester) und runde Geburtstage (Michael) hier in Schottland und auch in Österreich (Michaels Mama), eine Hochzeit (Michaels jüngere
Schwester), möglicherweise noch zwei weitere Auslandsaufenthalte (Deutschland und Amerika) anlässlich Michaels neuem Hobby (Drum Major) also
vieles wartet auf uns. Wird ein tolles (teures) Jahr 2013.
Noch ein kleiner Fotonachtrag vom 1.1. an dem wir ja mit Nadja auf Schnitzeljagd durch Edinburgh waren. War wirklich ein uuur toller Tag und hat viel
Spass gemacht. Jederzeit wieder!
Zuerst aber warteten Besuche beginnen gleich am ersten Wochenende nämlich Andrew, Julia und die Kinder um ihre Weihnachtsgeschenke abzuholen.
Ui da gab es große Gesichter. Moritz freute sich besonders über seine viele Flugzeuge, Rhona nuckelte an ihrer Vielzweckplüschblume und lauschte der
netten Stimme, die manchmal zu hören war wenn sie bestimmte Knöpfe auf der Blume drückte. Bei Kaffee und Bäckerei war es sehr gemütlich. Unser
großer Christbaum wachte über uns. Die erste Reaktion als Moritz ins Wohnzimmer kam war nur: Große Augen und "Wow das ist ein großer
Christbaum". Nachdem jeder ein Stückchen vom Baum naschte gabs noch Haweitoast zum Abendessen bevor es auch schon wieder Zeit war nach Hause zu fahren da es
Schlafenszeit war für die Kinder.
Das zweite Ereignis traditionell im neuen Jahr ist immer Sabines Geburtstag mit einem Besuch bei ihr in Dunfirmline zu feiern. Wie immer waren
Freunde und Arbeitskollegen zu Gast, sowie auch Stuart's Eltern. Wir ließen uns verwöhnen von Sabines Backkünsten, wo sie wie immer Massen
auftischte. Die Punschtorte war ein Gedicht, Biskuitrouladen wie immer der Hit. Mit Stuart's Eltern ließ es sich ganz besonders nett plaudern, da
sein Vater ja als Koch in Deutschland stationiert war vor vielen Jahren und viele Schwänke aus der Zeit zu berichten wusste. Sehr angenehme
Gesellschaft. Gott-sei-Dank war diesmal kein Schneecaos vorort sondern eigentlich recht mild. Durchschnittlich hatte es in den ersten
Jännertagen um die 10 Grad, fast schon frühlingshaft. Als es dann bei Sabine anfing mit Platznot machten wir Platz für die nächsten Gäste und
uns wieder auf den Weg nach Hause über die windige Forth Road Bridge.
Das Wochenende darauf war es wieder Zeit für einen Übernachtungsgast, diesmal wieder aus der Schweiz. Andrea hatten wir kennen gelernt als wir in
Avenches (französische Schweiz) waren mit der Band letztes Jahr. Eine super tolle Piperin, die nun regelmäßig zu Proben einer Band in Glasgow fliegt,
mit Zwischenstopp in Edinburgh. Sie möchte mit ihnen bei den Hauptwettbewerben antreten. Dann freuen wir uns auf eine nette Stippvisite. Abends
am Samstag hole Michael sie vom Busbahnhof ab und dann wurde es ein langer gemütlicher Plausch mit der Polizistin Andrea. Sie kann sehr taff sein
und ich glaub als Polizistin ist nicht zum Spaßen mit ihr, so aber haben wir viel gelacht und über die schweizer und schottische Pipebandszene
hergezogen. Leider musste sie schon am Sonntag früh morgens wieder los und so sind wir trotzdem um 6 aufgestanden um noch ein bisschen mehr
Zeit zum Plaudern zu haben, und brachten sie zum Flughafen nach einem ausgiebigen Frühstück. Ende Februar kommt sie wieder vorbei, hoffentlich
mit ein bisschen mehr Zeit.
Michaels Dienstag-liche Ausflüge nach Alexandria, westlich von Glasgow, fangen bereits an Früchte zu tragen. Uur fleißig ist er und sein Lernprozess
geht schön voran laut Billy Jordan seinem Lehrer und einem vielfachen Weltmeister und nun hauptberuflichen Trainer. Es macht ihm so viel Spass, dass
er unglaubliche Fortschritte macht. Obwohl er derzeit nur eine Übungsmace (sprich "Mes") hat, das ist der Stab, mit dem er die Band dirigiert und der
auch viel gedreht und geworfen wird, die viel schwerer ist und nicht die richtige Länge hat, die abgestimmt auf seine Größe sein sollte, fängt er bereits
mit dem Werfen an. Muss aufpassen, dass er sich nicht erschlägt dabei. Ist sicher eine Riesenüberwindung dieses Ding das erste Mal loszulassen, hoch in die Luft zu schleudern und
dann richtig wieder aufzufangen. Aber er spart schon fleißig auf eine Wettbewerbsstange (competition mace), damit er schon im Sommer vielleicht schon teilnehmen kann. Jetzt
freut er sich mal auf den Workshop im März - ein 2 Tageskurs wo er ganz intensive üben kann. Bis dahin sollte es sich auch ausgehen, dass er diese speziell angefertigte Mace dann
schon hat.
Endlich wars dann am 18. Jänner so weit. Es fing an heftig zu schneien. Abends gings los. So richtig kitschig schöne große Flocken. Jetzt sollte
Heiliger Abend sein. Wir hatten schon Tickets gekauft für die Spätvorstellung von Les Miserables und stürzten uns somit in das Schneeabenteuer.
Moonboots angezogen, dicken Schal und los gings. Ui war das schön. Der Film war nicht schlecht, aber ich finde die 2 Haupdarsteller hätten
umgekehrt besetzt werden sollen. Hugh Jackman war ein viel zu schwaches Männchen für die Rolle des Jean Valjean, die hätte besser zu Russel
Crowe gepasst. Aber schön wieder die Melodien unseres Lieblingsmusicals zu hören und die Geschichte auf einer großen Leinwand zu sehen.
Begleitete uns das ganze Wochenende und die nächste Woche. Lauter Ohrwürmer. Als der Film aus war, ist es schon 1:45 nachts und es hatte
aufgehört zu schneien. So ein schöner Nachtspaziergang im frisch gefallenen Schnee. Kitschiger gings nicht mehr. Sonntags war es dann schon
wieder wärmer und abends war der Spuk vorbei. Wie eigentlich lustigerweise gewünscht gewesen: Wenn es schneit solls Freitag abends sein und
bis Montag wieder weg, sodass es keine Verkehrsbeeinträchtigungen gibt. Paaast.
Leider bedeutet der Jänner auch immer wieder abschmücken vom Weihnachtswahnsinn und quasi den Wohnraum zurückzuerobern, was grad dieses Jahr im wahrsten Sinne des
Wortes zutrifft bei dem riiiesigen Baum. Wir zögerten es so weit es geht hinaus (hier lassen die Leute den Schmuck ja nur von 12 Tage vor Weihnachten bis 12 Tage nach
Weihnachten und dann siehst du nix mehr in der Stadt) aber irgendwann musste es dann doch sein. Wie auf einem Schlachtfeld sah es dann in de Wohnung aus. Zig Schachteln
warteten darauf wieder gefüllt zu werden, Kugeln wieder verpackt zu werden, Baum zersägt zu werden, Massen von Nadeln zusammenzukehren, und feststellen, dass schon wieder
eine Kiste dazugekommen ist. Es wird immer mehr. Diesmal hatte Michael ja diesen Wettbewerb in der Firma gehabt welche Abteilung am besten und meisten schmückt - der
Pfundshop sah uns sehr häufig… Grins. Aber das kann man ja wieder verwenden. Als alles weg war, ihr müsst Euch bei den Fotos noch mal den Vergleich ansehen: mit Baum und
ohne Baum, sahen wir erst wieder wie groß das Wohnzimmer ist. Kam einem gleich mindestens doppelt so groß vor.
Am 25.1. ist traditionell in Schottland ja Robert Burns Tag - einem der beiden großen Dichter des Landes gewidmet. Er ist verantwortlich für Auld Lang Syne zb. Fast in jedem
Haushalt gibt's da Haggis mit Kartoffel- und Stechrübenpüree, so auch bei uns natürlich. Mmmmh. Wir dachten auch an Andrew, der ja heute Geburtstag hat. Gefeiert wird dann am
2.2. wenn wir bei Ihnen sind zum Rugby schaun England gegen Schottland.