März 2013
Das war ein ereignisreicher Monat. Gleich am ersten Wochenende war das große Pipe Band Fundraising Ceilidh. Sie haben es geschafft es zu einem
ausverkauften Event zu machen und so wieder die Band Kasse etwas aufzufüllen. Neben Bandauftritten während des Jahres und Sponsoren ist diese
Veranstaltung die wichtigste um für Instrumente, Outfit und Wettbewerbsteilnahmegebühren aufkommen zu können. Es fand wieder auf dem
Universitätsgelände statt in einem Saal, der schon seit Jahrhunderten für Tanzveranstaltungen genützt wird. War toll die Band als ganzes zu sehen,
beide Wettbewerbsbands zusammen mit 2 base drummern. Sind schon ganz schön viele! War sehr beeindruckend und ich war so stolz Michael unter all
den Musikern zu sehen. Zum ansehen eines kleinen Videos HIER klicken!
Aber er spielt ja nicht nur die Snare Drum und die Base Drum sondern verfolgt auch intensiv seine Drum Major Karriere. Also der, der bei Show
Auftritten vorne weg geht und seine Kunststücke mit dem Taktstock macht. Aber er hat auch die Chance bei Wettbewerben der Drum Majors jetzt
teilzunehmen. Da wird bewertet, die Perfektheit des Outfits, die Genauigkeit beim Marschieren, Einhaltung des Taktes, Schwierigkeit der Kunststücke,
Einhaltung des Zeitrahmens… Ist nicht zu Unterschätzen. Aber wenigstens hängt er nicht von jemand anderem ab sondern er ist selbst seines Glückes
Schmied. Am zweiten März Wochenende hatte er dann die Gelegenheit bei einem zweitägigen Drum Major workshop teilzunehmen. Wir hatten geplant,
dass ich mitfahre und tagsüber spazieren gehe, die Sonne genieße, mir eine Decke mitnehme, ein Buch lese, so in der Art die Tage genieße, damit wir
uns zumindest Abends sehen. Leider stellte sich dann gerade das Wochenende als das grauslichste, wettermäßig gesehen, zumindest in diesem Jahr, heraus. Grau in grau,
Schnee/Regen im Wechsel, kalt, schweinekalt, was einem sonst noch so einfallt für ein Wochenende, das man eigentlich zu Hause gemütlich im Bett vor einem warmen Feuer oder
so, eingemummelt verbringt. Wir fuhren gemeinsam mit Graham und einem weiteren Drum Major nach Dumbarten und waren gegen 9 Uhr früh dort. Die B&B Eigentümer, wo wir
die Nacht verbringen wollten, hatten schon Bescheid gesagt, dass sie erst am Nachmittag zurück kommen würden von einer Woche Urlaub in England. Also bis dahin musste ich auf
jeden fall irgendwie durchhalten. Etwas ging ich schon spazieren, aber dann musste ich aufwärmen gehen, denn die Kälte kroch schon durch
Mark und Bein. Einen Tee im Kaffeehaus, ein Besuch im riesengroßen Lidl halfen da sehr. Dann ging ich schon mal zum 30min entfernten B&B,
war aber noch zu früh dort also suchte ich ein halbwegs windgeschütztes Plätzchen um zu warten bis sie nach Hause kamen. Endlich da, ging
ich sofort aufs Zimmer, dass natürlich schweine kalt war, da das Haus ja 1 Woche nicht geheizt war. Ich behielt die Jacke an und warte auf ein
Auftaun meiner Gliedmaßen, aber erst nachdem ich noch um einen zweiten Heizkörper gebeten hatte (gefühlte 5 Grad im Zimmer!), wagte ich
die Jacke auszuziehen. Als die Herrn dann vom Workshop kamen hieß es wieder anziehen und zu Fuß zur Abendveranstaltung (Dinner und
Tanz). War nicht schlecht: Es gab Suppe und verschiedene Pies und dann Vorführungen der Drum Major Weltmeisterin und früheren
Weltmeisters zu Discoklängen und "Gangnam Style" - dem Kulthit von Youtube. Der zweite Tag war eine Abwechslung aus kurzen minütlichen
Sonnenabschnitten und heftigen dichten Schneeschauern. Wahnsinn. Ist das Wetter verrückt geworden? Am Nachmittag versuchten sie einen
kleinen Wettbewerb abzuhalten, wobei auch Michael also das erste Mal Wettbewerbsluft schnuppern konnte. Bei seinem Auftritt aber war der
grauslichste und fürchterlichste Schneesturm, den man sich vorstellen konnte. Ich versuchte zu filmen, aber am Film selber ist kaum etwas zu
sehen so dicht war der Schneesturm. Schließlich mussten sie abbrechen. Bei der Heimfahrt ging es weiter mit diesen Wetterkapriolen. Waren wir froh wieder zu hause zu sein in der
warmen Wohnung. Fest aneinander gekuschelt verbrachten wir den restlichen Abend bei wärmenden Kaffee und Kakao.
Diesen Monat hatte ich Gelegenheit in der Arbeit viele Überstunden zu machen, da die Buchungen sich immer mehr häuften, die warteten eingegeben zu werden. Als es konstant
über 2000 blieb, gab es viele Gelegenheiten mehr zu arbeiten und sogar einmal an einem Wochenende 1:1,5 bezahlt zu bekommen. Eine große Ausnahme. Wir schafften es wieder
etwas die Kontrolle zu übernehmen. Da wir ja Ende des Monats auf Kurzurlaub fahren und auch Zahnarztkontrolle anstand, kam das Geld sehr gelegen. Wir ließen beide ein bisschen
was machen bei unseren Zahn-Terminen und so waren schnell £241 zusammen gekommen. Hatte auch über 35 Stunden zusätzlich gemacht, da passt das schon wieder!
Als kleines Vorgeburtstagsgeschenk durfte Michael sich schon ein neues Handy gönnen, da das momentane ihm schon ziemlich die Nerven raubte. Wir haben beide jetzt ein HTC
und sind gar nicht zufrieden damit. Hat so viele Mätzchen und Aussetzer und ist unberechenbar wann es mal klaglos funktioniert… Also hat er jetzt wieder ein renommierte Marke
nämlich ein Nokia Lumia und ist sehr zufrieden. Sieht auch sehr spacig und toll aus und ist absolut schon die nächste Generation am Handy Markt. Nicht zu vergleichen mit dem
HTC. Hatten ein tolles Angebot von Virgin bekommen, dass man nicht ausschlagen konnte.
Michael konnte seine Backkünste wieder einmal unter Beweis stellen. Er hatte in seiner Firma anlässlich einer Oster-Competition week auch einen Backwettbewerb und ich hatte in
meiner Fima einen Charity cake sale (also Kuchenverkauf für einen guten Zweck, wie es hier so oft üblich ist). Also haben wir zwei Kuchen gebacken und Michael hat sich ausgetobt
beim Verzieren. Ist so schön geworden, dass er den ersten Preis gewonnen hat und bei meinem Verkauf, war es die erste Torte, die ganz weg war bis auf das Stück mit dem Hasen
drauf, da hat sich keiner dran getraut das aufzuessen… grins. Dann konnte ich wenigstens auch eines essen. Hat er wirklich schön gemacht - ein wahrer Künstler!
Mitte März war auch wieder Zeit für die MOT - das Pickerl. Diesmal fuhr Michael mit dem Schnauferl und hoffte alles ist in Ordnung. Wir hatten das Angebot ein preisreduziertes
kleines Service auch gleich zu inkludieren, angenommen. Leider meinte die Werkstatt, dass die Bremsleitungen korrodiert sind und gemacht gehörten, da das Auto sonst nicht das
Pickerl bekommt. Oje. Also hier auch uneingeplante Kosten. Das Monat hats in sich. Hatten geglaubt weil es letztes Jahr geklappt hat ohne Zusatzkosten, dass wir wieder so durch
kommen. Naja, hätte aber auch schlimmer kommen können. Wir hatten eigentlich erwartet, dass die Stoßdämpfer erneuert werden müssten, da die Straßen hier wirklich so schlecht
sind, dass die Löcher einem regelrecht manchmal Glauben lassen, dass das Auto gleich auseinander kracht wenn man mitten durch fährt.
Gleich danach am selben Tag um 12 Uhr mittags begann der zweite Harry Potter Tag mit den verbleibenden 4 Teilen. Diesmal waren dabei: Joelle,
Sabine und Stuart, Marina und Carina, und mit uns beiden natürlich. Joelle hatte uns mit Karotten und Dips versorgt, mmh war richtig gut! Carina
und Marina kamen erst etwas später, Sabine und Stuart gingen dazwischen weg um ins Musical zu gehen. Wir hatten als Zwischenmahlzeit
Baguette und Aufstriche (Ei, Liptauer, Thunfisch) bereitgestellt, die nicht ganz geglückt worden waren, leider. Aber der Hauptgang war dann ein
voller Erfolg. Wir hatten ein paar Tage zuvor über 3kg Faschiertes eingekauft und Fleischlaberl gemacht (so ca. 30 Stück) mit lauter frischen guten
Zutaten. Diese Laibchen hab ich dann im Ofen gemacht und jeder konnte sich selber Burger zusammen stellen mit Salat, Tomaten, Käse, Zwiebel
und verschiedenen Soßen. Fast wie ein Indoor BBQ. War cool. Schmeckte uur gut und kam gut an. Als Nachspeise gabs eine Eisbombe. Michael
hatte mit zu Weihnachten ja ein 70iger Jahre Kochbuch geschenkt wo wir all die Rezepte unserer Kindheit wieder fanden unter anderem auch die
Eisbombe. Einfach eine Schüssel auslegen mit Bisquitrouladenscheiben und dann auffüllen mit cremigen Eis und wieder tiefkühlen. Wow, sah
herrlich aus und hat funktioniert! Kurz vor Mitternacht waren wir dann fertig, Sabine und Stuart machten sich auf den Weg, die anderen blieben
noch und wir tratschten noch eine ganze Weile. Hätten wahrscheinlich bis in die Früh noch gequatscht, aber die Augen wurden dann doch etwas schwer…
Das Thema für den nächsten Abend wurde auch noch festgelegt: Fluch der Karibik
Leider war es am Sonntag nur bedingt mit ausruhen, aber wenigstens ausschlafen. Unsere Freunde Liv und Chris übersiedelten und konnten etwas Hilfe brauchen, denn mit einem
Kleinkind ist das nicht so einfach. Also fanden wir uns zu Mittag ein bei Ihnen um noch den Rest packen zu helfen (ich) und beim Transport in die neue Wohnung zu helfen beim be-
und entladen (Michael). Teilweise wussten sie gar nicht so schnell wie wir arbeitenden was sie uns geben sollten zu tun. Die neue Wohnung ist definitiv in einer besseren Gegend
und näher zum Kindergarten als auch zur Uni wo Liv ja noch Illustration studiert. Als Dank hatten sie uns dann zum Abendessen in das italienische Lokal Vittoria eingeladen und
auch um Amelia's 1. Geburtstag zu feiern. Das Essen wir recht gut, auch andere Freunde hatten sie eingeladen, die eine angenehme Gesellschaft
waren. Die Torte war herzig und das lustige war es gab auch noch eine zweite Geburtstagstafel nebenan wo ein 60iger gefeiert wurde. Das
Geburtstagskind meinte dann nach dem "Tortenvergleich", dass sie lieber die mit der einen Kerze gehabt hätte… hihi. Ein netter
Wochenendausklang.
Endlich war es auch soweit: die erste Pipe Band Competition stand an: Livingston (westlich von Edinburgh) Indoor Miniband. Michael war wie
immer sehr aufgeregt, speziell der erste Auftritt mit dem neuen Pipe Major und neuem Leading Drummer. Aber sie hielten sich recht gut und
wurden 5. von 18 teilnehmenden in ihrem Grad. Nach dem Auftritt warteten wir nicht mit bis zur Preisverleihung denn Michael traf sich noch mit
einigen Bandmitgliedern um Regale in dem Raum in der Kirche, wo sie die Instrumente lagern und üben, zu bauen unter seiner Anleitung. Er
setzte mich zu Hause ab und fuhr dann in die Kirche. Aber schon bald war er wieder da denn der Pipe Major hatte leider vergessen das mit dem
Pfarrer abzuklären und so war der Pfarrer etwas überrascht als er sie da hämmernd und sägend vorfand wo er den Raum doch für eine
Veranstaltung herrichten wollte. Also mussten sie leider einen neuen Termin suchen. Blöd gelaufen.
Dann war es so weit. Unser Kurzurlaub auf den wir uns schon so gefreut hatten. Freitag nach der Arbeit gings gleich los. Die Wettervorhersage war Gott-sei-Dank sehr gut, zwar
nicht warm aber sonnig und niederschlagsfrei. Nach ca. 1 ¼ Stunden waren wir in Ayr angekommen. Das liegt an der Westküste von Schottland bei Alloway dem Geburtsort von Sir
Robert Burns. Hauptsächlich sollte es ein Erholungsurlaub werden. Es stand nur der Besuch der Culzean (sprich: Colen) Castle und Gardens an und ein Robert Burns Streifzug (sein
Geburtshaus, Museum, Dichterpfad, Denkmal, Brig o'Doon - die berühmte Brücke von seinem Meisterwek Tam o'Shanter). Vielleicht noch am Strand spazieren. Aber keinen Stress!
Nachdem wir das B&B bezogen hatten, machten wir uns zu Fuß auf den Weg in den Ort um ein gutes Lokal fürs Abendessen zu finden. Ein nettes Örtchen. Machten zuerst einen
langen Spaziergang und kehrten dann in eine umgebaute Kirche ein, die jetzt ein Pub war. Alles originale wie die Kanzel und der erhöhte Altarbereich waren geblieben nur wurde ein
Teppich gelegt und Tische und Stühle hinein gestellt samt einer Bar an der Seite. Sehr nettes Ambiente wurde dadurch geschaffen. Sehr berauschend haben wir nicht geschlafen,
denn das Bett ist ziemlich klein, eher wie ein breiteres single Bett. Nach einem Schottischen Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Culzean Castle. Da es Ostersamstag war,
fand auch eine Ostereisuche statt, die aber eher wie eine Schatzsuche angelegt war wo man Hinweise bekam und die Lösungen suchen musste. Diese
Suche führte einem durch das ganze Areal. Nach ca. 3 Stunden Fußmarsch hatten wirs geschafft und bekamen als Belohnung unser Riesenschokoei. Das
Schloss wird verwaltet vom National Trust und das hat momentan ein tolles Angebot von zahl 9 Monaten und nutze den Pass für alle vom Trust
verwalteten Sehenswürdigkeiten für 15 Monate. Wir rechneten uns aus, dass mit heute und morgen (auch die Gebäude die alle Robert Burns als Thema
haben werden vom Trust verwaltet) wir den Pass schon fast herinnen hatten also lösten wir einen für jeden von uns. Wir schauten dann was noch in der
Gegend war und inkludiert in diesen Pass und fanden das Haus des Schuhmacher Johnnie, der ein guter Freund das Wirts Tam o'Shanter war, der ja für
das Gedicht von Robert Burns Pate stand. Man konnte so eine voll ausgerüstete Schuhmacher Werkstätte und das Wohnhaus daneben besuchen. Da war
eine liebenswürdige und sehr gesprächige Dame anwesend, die lieber mit uns plaudern wollte als das wir uns das Haus ansehen konnte. Noch dazu stellte
sich heraus, dass sie am 1. April Geburtstag hatte, wo wir ja unseren Hochzeitstag feiern. Dann machten wir uns wieder auf den Weg nach Hause um
nach einem Lokal für den Abend zu suchen. Stießen auf Tripadvisor auf zwei Indische Lokale, die gegenüber waren und wollten dann dort entscheiden. Es
wurde The Rupie Rooms, da diese ein Angebot hatten wenn man vor 18 Uhr isst, dass die Hauptgerichte nur 50% kosteten. Na das klingt doch gut. Das
Essen war der Überhammer. Sehr gut und empfehlenswert! Sicher einer der besten Inder. Das Narnbrot. Wow - sooo gut. Sollten wir wieder mal in Ayr
sein gehen wir da sicher noch mal hin. Dann noch ein netter Abendspaziergang mit Foto vom Sonnenuntergang am Meer.
Bisserl fernsehen ("The Voice" mit Tom Jones, Jessie J, Will I Am und Danny geht wieder los) und dann auch schon wieder reif
fürs Bett.
Den nächsten Tag verbrachten wir auf Robert Burns' Spuren. Wir fingen beim Geburtsort im Burns Cottage an. Das haben sie wirklich nett renoviert seit
wir das letzte Mal da waren 2006. Mit den Alltagsgeräuschen aus der Zeit und sogar die Möglichkeit einem normalen Tagesablauf aus der
Vogelperspektive zuzusehen. Auch an diesen Tag gab es die Möglichkeit einer Osterschatzsuche mit einem Belohnungsschokoei. Diesmal musste man
Buchstraben suchen, die auf verschiedene Burns bezogenen Häuser verteilt waren. Cool war der Pfad mit den Schmiedeeisernen Szenen aus dem Tam
o'Shanter Gedicht, die wie Wetterfahnen angelegt waren. Dann folgte ein Gang durchs Museum, auch das war erst vor 3 Jahren aus dem Boden
gestampft worden, dann zum Denkmal und der berühmten Brücke bis hin zur Kirche wo sein Vater begraben ist. War eine nette Reise ins die
Vergangenheit, die aber kürzer dauerte als angenommen. Also blieb noch Zeit für einen langen Spaziergang am Meer. Teilweise doch sehr windig aber
wunderschön neben der Brandung zu flanieren. Kitschig. Ein schöner Ausklang eines schönen Urlaubs. Montag früh gings dann retour. Ein nettes
Osterwochenende gepaart mit dem Feiern unserer 15. Hochzeitstages! Gut dass wir noch 2 Tage Urlaub von uns haben zum genießen und erholen.