Oktober 2013
Am ersten Oktoberwochenende wollten wir schöne angenehme Herbsttemperaturen ausnützen und trafen uns Samstags mit Julia, Andrew,
Moritz und Rhona zuerst zu einem „Feed the 5000“ event. Da lernte man über Essensverschwendung und es gab gratis Mittagessen,
verschiedene Speisen, die aus an dem Tag abgelaufenen Lebensmitteln hergestellt wurden. Kleine Becher mit verschiedensten Kombinationen
von Gemüse und tolles frisch gebackenes Brot und frisch gepressten Apfelsaft. Da das Wetter einfach herrlich war und eher ein Spätsommertag
als Herbst war, beschlossen wir an den Stand zu fahren und im Sand zu spazieren und zu quatschen. Moritz genoss es endlos herumzurennen
und einfach die Weite zu genießen. In einem netten Strandlokal kehrten wir ein und teilten uns 2 Portionen Taccos mit Faschiertem und
Guacamole und Sauerrahm und viele Jalapenos. So gut und so viel, dass bis wir fertig waren, schon alles ganz kalt war. Zum Schluss nahmen
wir Rhona auch noch zwischen uns in die Mitte und sie trippelte fleißig auf ihren kleinen Beinchen. Dann schauten wir noch einen Sprung zu
ihnen nach Hause und ließen uns Asda Pizza schmecken.
Am Sonntag trafen wir uns mit Chris, Liv und Amelia, die wir auch den Sommer über etwas vernachlässigt haben. Der botanische Garten lud ein
zum gemütlichen verweilen und plauschen. Amelia ist auch schon so groß! Über 1,5 Jahre ist sie schon alt und wie ein Wiesel. Sieht aus wie ein Püppchen, eine gute Mischung aus
den beiden. Afternoon Tea nahmen wir im verwunschenen Cafe ein. Victoria Sponge und Scones mit Butter und Marmelade – britischer geht’s schon nicht mehr. Uuuur gut. Gegen
ende nieselte es kurz und jeder machte sich am nach Hause weg.
Dann gabs eine absolute Neuheit in Edinburgh dieses Jahr: Oktoberfest. Mit richtigem Oktoberfestbier importiert und frisch vom Lastwagen
abgezapft, Würschtl, Weisswürscht, alles in blau weiss gehalten. Wir hatten uns verabredet mit Michael’s Arbeitskollegen Dennis, seiner Frau Jess,
und deren 4 Geschwister teilweise mit Partner. Alle uuuur nett und wir hatten uns gut unterhalten. Einen Bruder mit dessen kanadischer Frau
hatten wir schon beim Tattoo im August kennen gelernt, die anderen erst dort. Eine coole Familie. Das Bier floss reichlich und in Strömen – leider
in Plastikkrügen. Im Zelt war es sehr zugig weil unten offen und wenn man sich nicht genug bewegte, musste man schon die Jacke anziehen im
Zelt drinnen. Die Musi war wirklich gut. Original auch von Deutschland von Festzelten und gemeinsam mit einem lokalen Musiker. Sangen viele
80iger Oldies wo wir textsicher mitgröhlten (Marmor Stein und Eisen bricht, Schifoan, Fürstenfeld, Anton aus Tirol, auf Wunsch auch Skandal im
Sperrbezirk). Aber spielten dann auch Hits, die hier bei Festln halt gesungen werden, da rockte dann das Zelt und wir mussten mit Text aussetzen.
Aber generell war durchgehend Superstimmung. Ganz wenige waren im Dirndl da, einige in Lederhosen (konnte man sogar mieten). Es ging 5
Tage lang und war immer ausverkauft. Teilweise standen wirklich alle auf den Heurigen-Bänken und hüpften zur Musik, ein Wunder, dass nicht mehr passiert ist. Bei einem Tisch in
unserer Nähe ist eine Bank zusammengebrochen und ein Mädl hat sich bissl wehgetan. Sonst wars ein gelungener Abend!
Da Ende des Monats ja wieder Halloween ist, schmückten wir Mitte Oktober das Wohnzimmer in orange schwarz. Wir haben auch gebacken für
unsere Firmen. Cakepop Masse in Halbkugel Form überzogen mit dunkler oder weißer Schokolade oder orange gefärbter. Und dann hat sich
Michael ausgetobt mit verzieren: Totenköpfe, Knochen, Gespenster, Grabsteine, Kürbisse. Sah toll aus und kam gut an. Zusätzlich noch ein
bisschen Biskuit mit resten der orangenfarbiger Glasur überzogen und mit Schokoglasur Gespenster und Grabsteine gezeichnet. Hat uuur
gutgeschmeckt. War ratz fatz weg.
Der Herbst war der Hammer. So schön kitschig durchs farbenfrohe Edinburgh zu gehen. Jegliche rot, grün und gelb Schattierung, die man sich
vorstellen kann. Und noch immer keine warme Winterjacke notwendig. Die Sonne zeigte noch mal was sie kann und bot alle Kraft auf und
schien sich nicht vom Sommer trennen zu wollen. So einen schönen Sommer und noch einen schönen Herbst. Dieses Jahr können wir uns
wirklich nicht beschweren.
Und dann kam Peter. Zuerst langfristig angekündigt, dann glaubten wir gar nicht mehr, dass er kommt. Umso mehr freuten wir uns, dass er dann doch
kurzfristig meinte: Ich komme von Donnerstag bis Dienstag. Und volles Programm wie immer. Fad wird uns nie wenn er da ist. Jede Menge Steine muss
es ein, je mehr es zum umdrehen und hinterkraxeln und unten durch und rauf und runter um so besser. Zuerst ließen wir es easy angehen beim
gewohnten Besuch bei Frankie & Bennies um die letzten Besprechungen zu führen. Ich musste arbeiten größtenteils, also übernahm Michael den
Reiseleiter. Und er bot alles auf: Von jeglichem Wetter von Unwetterböen, Seefahrten, strahlendem Sonnenschein, Whisky kosten, verschiedensten Kaffee
verkosten bei den jeweiligen Ruinen, SouveniersT-Shirts kaufen, wo er eigentlich gar nicht wollte, über Besichtigung
unseres zukünftigen Grundstück/Insel mit Jaccusi, das Peter dann sponsert. Die Insel mit Loch Leven Castle wäre
perfekt als Rückzugsort, oder Spa nur für Mitglieder – mei haben wir geplant den ganzen Tag was man nicht alles
daraus machen könnte wenn wir den Euromillionen Pot knacken . Alles in allem hat er gesehen: Stirling Castle, Falkirk
Wheel, New Lanark, Loch Leven Castle, Elcho Castle, Black Watch Museum, Hunting Tower, Unicorn, Brodie Castle,
Anstruther-Fish & Chips, Belgonie Castle, Craigmiller Castle, Tantallon Castle, Dirleton Castle, Rosslyn Chapel, Whisky
Experience, Tartan Mill, Mary King’s Close, Holyrood Palace und Abbey. Und dann war das Hirn schon bisschen
überladen mit so viel Geschichte, kulinarisch gabs natürlich auch typisch schottisches: Fish & Chips, Curry,
schottisches Frühstück, Sandwichs. Dienstag früh gings wieder retour nach Österreich. Peter, ein immer wieder gern gesehener Gast!